Wie der Titel erahnen lässt, haben wir unseren diesjährigen Sommerurlaub auf der Insel Rügen verbracht. Das ist Deutschlands größte und bevölkerungsreichste Ostsee-Insel. Unser Quartier hatten wir auf dem Campingplatz des Bundeswehr-Sozialwerks zwischen Prora und Binz aufgeschlagen. Hier möchte ich direkt mal eine klare Empfehlung für alle Insider aussprechen.
Da wir auch mal die Seele am Strand baumeln lassen wollten, hat es nur für die Sehenswürdigkeiten auf der Osthälfte der Insel gelangt. Da stand als erstes Ziel der Baumwipfelpfad in Prora auf dem Programm.
Das unbestrittene Highlight ist der 40 Meter hohe Turm, der die Besucher auf einem spiralförmigen Aufgang in den Himmel führt…..
Der gemütliche Aufstieg wird mit einem herrlichen Ausblick über weite Teile der Insel belohnt. Im nachfolgenden Bild sieht man den Küstenabschnitt zwischen Prora und Binz. In der Vollansicht lässt sich auch der legendäre „KDF-Koloss“ erkennen, in dem aber gerade vermehrt moderne Hotels und Ferienwohnungen entstehen, so dass vom ursprünglichen Komplex nur noch der Grundriss zu erkennen ist.
Den Weg dorthin haben wir übrigens mit unseren eigens dafür mitgebrachten Fahrrädern bestritten. Und da muss ich jetzt mal die erste Kritik äußern: Zumindest das Radwege-Netz im Ostteil der Insel Rügen ist dann doch noch stark ausbaufähig. Obwohl auf der Karte als Radweg dargestellt, enden solche dann doch recht oft in stark befahrene und zudem schmale Landstraßen oder auch in Wanderwege, die auch nur als solche zu verstehen sind. Zudem muss man auch immer wieder mit starken Anstiegen rechnen, für die natürlich niemand verantwortlich ist, die aber trotzdem oftmals den Wunsch nach einem E-Mountainbike aufkommen lassen.
Zu den Wahrzeichen der Insel Rügen zählen in jedem Fall auch die imposanten Kreidefelsen und der Königsstuhl. Diesen kann man direkt begehen. Dafür muss man jedoch Eintritt entrichten, kann dann aber auch das angrenzende Besucherzentrum erkunden. Im Nachhinein war mir das dann doch zu „Tourimäßig“ und mit etwas mehr Vorbereitung hätte man diesen Ausflug doch besser gestalten können. Der Blick auf den Königsstuhl ist aber auf jeden Fall kostenlos und wirklich sehr imposant.

Auch hier muss ich einen kleinen Kritikpunkt erwähnen. Sicherlich ist es nachvollziehbar, dass man Touristenattraktionen entsprechend vermarktet, aber für mich wurde da der Bogen so manches Mal überspannt. Der Parkplatz ein wenig weiter weg, dazwischen ein „Bimmelbähnchen“, und fertig ist die gesicherte Einnahmequelle. Nicht nur, dass da für eine Familie ein nettes Sümmchen zusammenkommt, sondern für mich unterstreicht das noch mehr den Eindruck vom Massentourismus.
Das gleiche Konzept findet man übrigens auch an unserem nächsten Ziel, dem Kap Arkona wieder. Das Kap Arkona liegt an der nördlichen Spitze der Insel Rügen und bietet für fast jeden Urlauber etwas: Da gibt’s Türmchen zu besteigen, Bunkeranlagen zu besichtigen, ein Fischerdorf zu erkunden oder einfach nur die schöne Natur zu bestaunen.

Da wir ja schon zwei Türme bestiegen hatten, haben wir uns einfach nur an der Natur erfreut. Wenn man Leuchttürme und Bunkeranlagen hinter sich lässt, kommt man an einen noch nicht gesperrten Abgang zum Strand.

Neben dem sagenumwobenen „Siebenschneiderstein“ konkurrieren hier schöne Blumenwiesen mit dem eher öden Steinstrand.

Auch wenn es da zwischendurch arg steile Passagen gab, haben wir zwei Fahrradtouren gemacht, die ich so auch noch weiter empfehlen kann. Zum einen war da die Tour zum Jagdschloss Granitz.
Um auf den Turm zu gelangen, sollte man schon halbwegs schwindelfrei sein, denn dazu muss man eine freiliegende Wendeltreppe besteigen.
Dafür wird man aber dann auch wieder mit einem grandiosen Rundblick belohnt.
Die zweite Radwanderung führte uns dann nach Sellin und Baabe. In Sellin sollte man sicherlich einen Blick auf die bekannte Seebrücke werfen, obwohl sie bei näherem Hinsehen doch schon ein wenig gelitten hat.
Auf dem Rückweg von Baabe sind wir dann noch am Hafen des Selliner Sees vorbei gekommen. Nicht nur der Ausblick, war eine kurze Pause wert…..
…. denn kurz darauf haben wir an dieser Stelle auch zum ersten Mal den „Rasenden Roland“ gesehen.
Die Klein- beziehungsweise Schmalspurbahn hat dann natürlich noch häufiger unsere Wege gekreuzt.
Und zum guten Schluss war er uns natürlich auch eine Mitfahrt wert, bei der man sich gut überlegen sollte, ob man, wie wir, das offene Abteil wählt, denn von Feinstaub kann da schon nicht mehr die Rede sein.
Die Zugfahrt hat uns übrigens nach Göhren geführt, wo die Strecke ihre Endstation findet. Dort kann ich die Wanderung um den Nordperd empfehlen, von wo aus man teils herrliche Ausblicke auf die Ostseeküste genießen kann.
Abschließen möchte ich meinen kurzen Reisebericht mit einem Blick über eines der zahlreichen Felder auf Rügen, die einem fast vergessen lassen, dass man sich auf einer Insel befindet.
Hoffentlich hat Euch mein kleiner Reisebericht gefallen. Wir werden dort bestimmt noch mal einen Urlaub verbringen und den restlichen Teil der Insel entdecken. Gerne werde ich auch davon berichten…….